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Winfried Hauer
Die NATO - Die Rolle der NATO im Kalten Krieg

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Der Autor stiess beim Besuch einer damals bekannten Briefmarkenveranstaltung in Düsseldorf auf die Publikation der Forschungsgemeinschaft Europa-Philatelie. Da ich bereits Europa-Gemeinschaftsausgaben sammelte - seit 1960 -, interessierte mich die Arbeit der Arge und ich bin beigetreten. Bald folgte der Besuch der jährlichen Mitgliederversammlung. Dr. Lippens, der Leiter der Arbeitsgemeinschaft war daran interessiert, Aussteller zu gewinnen. Die Europa-Philatelie war in Italien und in Frankreich beliebt und die deutschen Aussteller standen im Wettbewerb mit diesen Sammlungen. Gewisse beliebte Themen wie Europarat waren mehrfach besetzt durch gute Exponate u.a. von Dr. Lippens und Hans Paikert. Deshalb bat mich Dr. Lippens, das Thema NATO zu beackern, das niemand in der Arbeitsgemeinschaft bisher unternommen hatte, statt eines beliebten Themas zumal es in Italien, Belgien und Frankreich hoch prämierte NATO-Sammlungen gab. Nach einigen Jahren Sammlertätigkeit konnte ich die erste NATO-Sammlung ausstellen. Da "Ausstellen" nicht mein Ding war und meine Zeit sehr knapp war, habe ich das Ausstellen nicht mehr verfolgt. Zumal der Wandel von den dokumentarischen zu den thematischen Sammlungen kam und das damals vorhandene Sammelgut sich auf den ersten Blick nicht so recht thematisch verwenden liess. Zwischenzeitlich habe ich die Redaktion der Arbeitsgemeinschaft gemacht und unter anderem bei der Poststempelgilde zusammen mit Herrn Vesper die "Philatelitische NATO- Studie" veröffentlicht, deren dritter Teil aus diversen Gründen leider nicht erschienen ist. Meine erste NATO Sammlung habe ich auf der Weltausstellung Thema Belga 1984 gesehen. Auch nach meinem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben vor 15 Jahren war das Ausstellen kein Thema. im Gegenteil, das Sammeln von Briefmarken und zeitgeschichtlichen Belegen wurde aufgegeben, bis auf Belege, die für eine NATO Sammlung nützlich sein könnten.

Der eigentliche Anstoß zum Aufbau einer neuen Sammlung erfolgte durch die Ankündigung einer "virtuellen" Briefmarkenausstellung der Ruhrvia durch den Veranstalter. Da ich grundsätzlich keinen Beleg zerstöre, mag es noch ein einfacher Sonderstempelbeleg sein, hatte ich bei der konventionellen Blattgestaltung immer Probleme mit Platz und Gestaltung. Dieses Problem war nun gelöst. Ich konnte beliebig Ausschnitte machen, ohne Belege zerstören zu müssen. Auch kam mir entgegen, dass die Sammlung sich leichter ändern läßt als auf Papier. Die Arbeit am PC ist für mich auch kein Problem. So reifte der Gedanke ein paar Wochen einzuplanen, damit zumindest die zeigenswerten Belege ihr Dasein in den Kisten beenden. Das Thema war auch leicht gefunden, da alle mir bekannten NATO-Sammlungen spätestens mit Ende des Kalten Krieges enden und ich mir erst mal diesen Abschnitt vornehmen wollte. Zudem waren zeitgeschichtliche Belege aus der alten Sammlertätigkeit vorhanden.

Ich habe oft vor thematischen Sammlungen gestanden und Dinge nicht verstanden. Ich verwende bewußt viel Text in meiner Sammlung und hoffe so, dem Betrachter Dinge erklären zu können. Was die Belege angeht war es schon Ziel der Arbeitsgemeinschaft, dass Stempelbelege echt laufen. Dass dies heute zunehmend schwierig wird gerade durch die fortschreitende Kommerzialisierung der Postverwaltungen erlebe ich seit Jahren. Man kann nur fertige Belege erwerben. Für wichtige Stempel beschaffe ich möglichst Einschreibebelege. Man hat weniger freien weissen Platz auf dem Umschlag und als Alternative zum Ganzstück kann man immer noch Stempelausschnitte fertigen mit einem PC-Tool. Zum echten Nachweis des Postlaufs braucht man solche Belege dank Kodierungen heute nur noch selten. Als es noch keine Kodierungen gab, habe ich Einschreiben vorgezogen, um den echten Lauf zu dokumentieren. Deshalb findet man zahlreiche Einschreibebelege in der Sammlung.

Das Sammelgebiet NATO ist vom Sammelgut her einmalig. Erst einmal steht die ganze Palette an Sammelgut zur Verfügung, das die Postverwaltungen anbieten. Dann die ganze Palette der Postfreimachung der Stellen, die Post selbst frei machen mit Frankiermaschinen und sonstigen Absenderstempelmaschinen. Bei der NATO kommt hinzu, dass die NATO-Stäbe zum großen Teil noch nationale Feldposteinrichtungen unterhalten mit all den Möglichkeiten: Tagesstempel, Sonderstempel, Freistempel. Sehr viele NATO-Dienstbelege laufen zudem mit Kurierpost, die z.B. zur Dokumentation der Aufgabe einen Feldposstempel tragen kann, nicht immer nur am Absender erkennbar ist und ein postalisches Merkmal haben. Die Zuordnung der Stempel ist zum Teil sehr schwierig und der Einsatz von Feldpoststempeln wurde früher "geheim" gehalten.

Zum Material der Sammlung ist zusagen, dass was NATO-Belege angeht, dass frühe Freistempel von NATO-Stellen sehr selten zu finden sind. Auch sind manche Gelegenheitsstempel der ersten 5 Jahre der NATO selten. Das betrifft die Maschinenstempel aus Frankreich, Dänemark, Italien, Belgien und vor allem saubere Exemplare der Maschinenstempel aus Griechenland von 1953 und 1954. Bei den zeitgeschichtlichen Belegen sind frühe Freistempel von allen Organisationen ebenfalls selten. Eines der Besonderheiten ist z.B. auch der Einschreibebeleg zum Haager Kongress. Er ist übrigens ein Geschenk von Dr. Lippens. Frühe NATO-Dienstpost mit Feldpoststempel oder Tagesstempel ist ebenfalls kaum zu finden. Ein Beispiel ist der Stempel der Rohrpost des NATO Hauptquartiers in Paris. Auch manch echt gelaufener Beleg, der unscheinbar erscheint, ist eher eine Rarität. So auch der Brief eines Teilnehmers bei der Tagung der Nuklearen Planungsgruppe aus der Türkei. Auch manch echt gelaufener Ersttagsbrief aus dem Ausland hat viel Unterstützung von Sammlerfreunden oder Eigeninitiative gekostet. Vieles ging damals noch, heute nicht mehr. So war es unmöglich, der Postverwaltung Polens klar zu machen, dass sie die FDC zum NATO-Gipfel echt laufen lassen sollte bzw. die belgische Postverwaltung hat die eingesandten FDC gleich behalten und nicht zurückgesandt.

Die NATO war natürlich mehr, als das was aus der Sammlung hervorgeht. Das ist keine NATO Sammlung. Der Schwerpunkt des Gezeigten ist bei der militärischen Zusammenarbeit das Konzept der Vorwärtsverteidigung der Bundesrepublik. Bei den einzelnen Stäben, die neben denen existieren, die in das Konzept der Verteidung der Bundesrepublik einbezogen sind, kann auf deren Rolle nur kurz eingegangen werden. Die organisatorische Einbindung ins Bündnis wird aber deutlich. Auch, wie die NATO auf der obersten Ebene sich darstellt. Zudem sollte der Inhalt des Nordatlantikvertrags erläutert werden.

Die zeitgeschichtlichen Ereignisse von 1945 - ca 1955 wären durchaus ergänzbar. Bei 96 Blatt war das nicht mehr möglich.